Viele sehen die Wunder Jesu nur unter dem Aspekt, dass von Außergewöhnlichem oder gar „Spektakulärem” berichtet wird. Klar, wenn jemand über das Wasser geht oder Tote auferweckt, würde das sicher zu allen Zeiten für Schlagzeilen sorgen.
Vielleicht verstehen wir die tiefere Bedeutung der Wunder Jesu jedoch viel besser, wenn wir unseren Fokus darauf richten, dass sie Jesu Lehren und Wirken kennzeichnen:
-Wir sehen in den Wundern Jesu persönliche Zuwendung zu den Menschen, die sich im Glauben an ihn richten. Er ist aufmerksam für die Situation des Einzelnen. Das Leid der Menschen „jammert ihn” (vgl. Matthäus 14, 14). Er erweist ihnen seine Liebe und Zuneigung!
-Die Wunder weisen auf Jesu göttliche Sendung und Vollmacht hin. Diese Vollmacht drängt sich nicht auf, sondern sie ist ein Dienst am Menschen. Wir sehen dies in Jesu Heimatstadt Nazareth: „Und er tat dort nicht viele Machttaten um ihres Unglaubens willen.” (Matthäus 13, 58). Wunder werden nicht aufgezwungen. Um Gott zu erleben braucht es immer auch den freien Willen und die persönliche Bereitschaft des Menschen. Die Hilfe Gottes muss im Glauben erfasst und erlebt werden!
-Die Wunder sollen deutlich machen, dass mit Jesus Christus eine neue Ära begonnen hat: Jesu Kommen ist der Anbruch des Gottesreiches. Sie weisen zeichenhaft auf die Zukunft hin, wenn das Reich Gottes die ganze Schöpfung erfasst und verwandelt hat: keine Tränen, kein Leid, kein Geschrei noch Schmerz wird mehr sein, ja selbst der Tod wird nicht mehr sein (vgl. Offenbarung 21, 4).
Wenden wir uns nun der Tatsache zu, dass Jesu Leben selbst schon ein Wunder war: seine geheimnisvolle Menschwerdung, seine göttliche Sendung und seine siegreiche Auferstehung!
Wir finden in Jesu Leben die drei genannten Elemente wieder. In seinem Leben offenbaren sich wahrlich „machtvolle Taten”:
-In der Menschwerdung Jesu erkennen wir Gottes Zuwendung zu den Menschen. Welch eine Liebe, dass der ewige Gott in Jesus Christus zu uns gekommen ist!
-In Jesu Sendung und Vollmacht erkennen wir die Hand Gottes, die sich uns entgegenstreckt, ohne sich aufzudrängen. Wenn wir diese Hand freiwillig und im Glauben ergreifen, wird die Heilsabsicht Gottes mit uns Wirklichkeit werden!
-In Jesu siegreicher Auferstehung erkennen wir: das Leben aus Gott triumphiert über den Tod und das Grab!
Liebe Leserin, lieber Leser, wie wirkmächtig ist das Bekenntnis: ich glaube!
Im Glauben werden nämlich die drei genannten Elemente für uns persönlich als „machtvolle Taten” erlebbar:
-Gottes persönliche Zuneigung zu uns: er liebt dich und mich!
-Gottes Macht: seine herrliche Gnade für alle Menschen!
-Das angebrochene Gottesreich: es wird bald siegreich vollendet!
Öffnen wir uns im Glauben für das Wunder von Gottes Kommen in unser Leben!
23. Februar 2018