Westdeutschland/Luxembourg. Wegen der Corona-Epidemie fielen am Sonntag in Luxembourg, Belgien, Frankreich und Westdeutschland alle Gottesdienste aus. Stattdessen verfolgten Tausende die Predigt von Bezirksapostel Rainer Storck via Internet und Telefon. Seine Kernaussage: Die Gegenwart Jesu ist nicht abhängig von der Anzahl der Personen, sondern von intensiver Nähe zu Christus.
Dass die Kirchenleitung alle Gottesdienste absagen muss, ist eine bislang einmalige Situation. Als Alternative für die örtlichen Gottesdienste wurde für Sonntag, den 15. März 2020 entschieden, einen zentralen Gottesdienst aus dem Feierraum der Kirchenverwaltung der Neuapostolischen Kirche Westdeutschland in Dortmund frei im Internet und via Telefon zu übertragen.
Vor mehr als 14.000 Bildschirmen sahen Tausende via YouTube die Predigt. Weitere verfolgten die Predigt mittels des NAK-IPTV-Portals, etwa 3.000 Teilnehmer wählten sich per Telefon ein.
Dank für Annahme der außergewöhnlichen Entscheidung
Bezirksapostel Storck dankte einleitend seinen Glaubensgeschwistern für ihre Bereitschaft, diese außergewöhnlichen Maßnahmen mitzutragen. „Wir sind gut beraten, uns an das zu halten, was die Behörden und Gesundheitsämter anordnen“, so der Bezirksapostel. Es gehe darum, die Ansteckungskette zu unterbrechen, wiederholte er den Appell aus seiner Eilmeldung von Samstagabend.
Wo zwei oder drei in Christi Namen versammelt sind
In seiner Mut machenden Predigt griff Bezirksapostel Storck die Aussage Jesu Christi auf, wie sie im Matthäusevangelium überliefert ist: „Denn wo zwei oder drei versammelt sind in meinem Namen, da bin ich mitten unter ihnen.“ (Matthäus 18,20) Nicht nur in großen Versammlungen von Gläubigen sei die Gegenwart Christi zu erfahren. Auch dort, wo man sich zu zweit oder zu dritt im Namen Jesu zu einem ernstlichen Gebet zusammenfinde, sei Christus mitten unter den Gläubigen.
Der Bezirksapostel öffnete den Blick der in ihren Wohnungen am Monitor oder am Telefon teilnehmenden Gläubigen für Christen, die Tag für Tag darunter litten, dass sie sich nicht versammeln könnten oder ihre Versammlungen massiv gestört würden. Ebenso erinnerte er an Christen, die weltweit in sozialen Diensten tätig seien und häufig nur monatlich mit einem Seelsorgebrief am Gemeindeleben teilhaben könnten. Da gebe es den Briefschreiber und den Briefleser. „Das sind zwei, und Christus mitten unter ihnen.“
Nicht ärgern, nicht zaudern, nicht verzweifeln
Sein Appell an die in vielen kleinen Gruppen versammelte große Gemeinde lautete, sich nicht zu ärgern, nicht zu zaudern oder gar zu verzweifeln, sondern sich in unaufgeregter, aber ernsthafter Gelassenheit in die Situation zu schicken.
Er wolle die derzeitige Situation nicht bagatellisieren oder dramatisieren. Wichtig sei ihm, die Dankbarkeit Gott gegenüber für all das, was er Gutes tut, nicht zu vernachlässigen.
Suche die Nähe zu Christus
Die Predigt des Bezirksapostels hatte auch einen starken seelsorgerischen Teil, in welchem er der Gemeinde vermittelte, über die Intensität des Gebetes nachzudenken. Auch an die Bereitschaft, sich den Kranken, Hungernden und Dürstenden, Verachteten und den Fremden zuzuwenden, appellierte er. Immer dann sei Jesus Christus mitten dabei.
Der für Dortmund zuständige Apostel Thorsten Zisowski (Bereich Nordwest) riet in seiner Co-Predigt angesichts der derzeitigen Situation zur Besonnenheit. Auch machte er klar, dass in dieser Predigt kein Versprechen abgegeben wurde „dass du nicht krank wirst oder dass dein Stadtteil verschont bleibt.“ Die Nähe zu Christus könne jedoch helfen, auch mit den zurzeit gebotenen Umständen des Gottesdienstangebots zurechtzukommen.
Vaterunser und Proklamation der Sündenvergebung
Der Videogottesdienst enthielt alle liturgischen Elemente von der trinitarischen Anrufung bis zum Schlusssegen inklusiv des Singens des Bußliedes, des gemeinsamen Gebets des Vaterunser und der Verkündigung der Sündenvergebung. Auch das in der Gottesdienst-Liturgie vorgesehene Opfergebet, das dem Heiligen Abendmahl vorausgeht, sprach der Bezirksapostel. Einzig das Heilige Abendmahl konnte angesichts der Umstände nicht gefeiert werden. Der Bezirksapostel kündigte an, sich über Lösungen dazu mit den Aposteln zu beraten.
In dem Opfergebet richtete der Bezirksapostel den Fokus auf all die Menschen in den Krankenhäusern und Ambulanzen, die am physischen und psychischen Limit tätig seien und gedachte auch der Erkrankten und bat um besondere Hilfe Gottes.
Wie geht es weiter?
Es werde eine Abstimmung aller zu treffenden Maßnahmen mit dem Stammapostel und den europäischen Bezirksaposteln geben, so Bezirksapostel Storck. Für Montag habe er eine Sitzung des Landesvorstands der Neuapostolischen Kirche Westdeutschland einberufen. Zudem werde er von Fachleuten aus dem medizinischen Bereich beraten.
Gottesdienste am kommenden Mittwoch beziehungsweise Donnerstag seien nicht geplant. Über die nächsten aktuellen Beschlüsse sagte der Bezirksapostel Informationen per Rundschreiben und Internet zu.
Kurzbericht zum Download
Bezirksapostel Rainer Storck, der diesen Gottesdienst durchführte, hat in einem Kurzbericht seine Gedanken aus dem Gottesdienst zusammengefasst. Darüber hinaus steht ein Video mit den Kernaussagen des Gottesdienstes auf dem YouTube-Kanal der Neuapostolischen Kirche Westdeutschland.
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