Erneuter Festtag im Bezirk Luxemburg: am 7. November 2020 feierte Apostel Leibfried den Gottesdienst in Luxembourg-Ville, der bezirksintern übertragen wurde.
Seiner Predigt lag das Bibelwort Lukas 15, 24 zugrunde:
„Denn dieser mein Sohn war tot und ist wieder lebendig geworden; er war verloren und ist gefunden worden. Und sie fingen an, fröhlich zu sein.“
Zu Beginn seiner Predigt beschrieb der Apostel die derzeitige außergewöhnliche Lage, in der ein Spannungsfeld entstehen könne; durch die Einschränkungen – auch im kirchlichen Umfeld – sei viel mehr Kraft nötig.
Auch der Prophet Jesaja habe in alter biblischer Zeit in manch spannungsgeladener Situation gelebt. Er habe Gott als Quelle seiner Stärke erleben können in den Worten: „…fürchte dich nicht, ich bin mit dir; weiche nicht, denn ich bin dein Gott. Ich stärke dich…“ (aus Jesaja 41, 10). Diesen Impuls des Bezirksapostels gab der Apostel an die Gemeinden weiter.
Gott verlasse uns nicht und habe immer seine Hand über uns gehalten. Im Vertrauen darauf gelte es, stark zu bleiben, sei es in der Gemeinde oder im persönlichen Umfeld. Stärkung erhielten wir durch Gottes Wort und Sakramente sowie die begründete Hoffnung auf die Wiederkunft Jesu.
Bezug nehmend auf das Bibelwort beschrieb der Apostel das Gleichnis vom verlorenen Sohn als eines von dreien, die sich mit dem Thema „Verlust und Wiedererlangen“ beschäftigen. Aus dem Gleichnis sei zu lernen, dass bei Gott, dem Himmlische Vater, stets die Liebe zu den Verlorenen und die positive Zuwendung im Vordergrund stehe und er sich um alle kümmern wolle. Er vergesse niemanden. Dem gegenüber stünden die Gläubigen manchmal wie der im Gleichnis beschriebene Bruder mit Vorurteilen und Unversöhnlichkeit. Anhand eines erlebten Beispiels aus seinem Arbeitsbereich riet der Apostel dazu, zu verzeihen und andere nicht pessimistisch aufgrund gemachter Fehler zu beurteilen sowie die Hoffnung nicht aufzugeben, dass Umkehr möglich sei.
Zu einem letzten Predigtbeitrag seines aktiven Wirkens wurde anschließend Pr. Janin an den Altar gerufen. Er griff das vom Apostel eingangs beschriebene Spannungsverhältnis auf und zeigte auf, dass der Sündenfall die erste derartige Spannungssituation in der Bibel war, der noch viele folgten. Gott habe immer geholfen – durch seinen Erlösungsplan.
Zur Vorbereitung der Feier des Heiligen Abendmahles erinnerte der Apostel an die Atmosphäre voller Angst und Gefahr, in der sich die Jünger nach der Auferstehung Jesu befunden hätten. Als Jesus unter sie trat, habe er mit seinem Friedensgruß jegliche Spannung augenblicklich herausgenommen und so neue Kraft geschaffen. Dies geschehe ebenfalls im Heiligen Abendmahl: Jesus schaffe Frieden und gebe neue Kraft.
Im weiteren Verlauf des Gottesdienstes versetzte der Apostel Pr. Janin nach 35 Amtsjahren in den wohlverdienten Ruhestand und gab ihm eigens ein Bibelwort mit auf den Weg.