Apostel Leibfried feierte am Sonntag, 30. Mai 2021 einen Festgottesdienst in der Kirche in Differdange, der bezirksintern übertragen wurde. Besonderes Gepräge erhielt der Gottesdienst durch die Ruhesetzung des Vorstehers Evangelist Gehlen und der Beauftragung seines Nachfolgers Priester Salis sowie durch die Spendung des Sakraments der Heiligen Versiegelung für den kleinen Lou.
Als Predigtgrundlage diente das Bibelwort Jakobus 1, 17-18:
„Alle gute Gabe und alle vollkommene Gabe kommt von oben herab, von dem Vater des Lichts, bei dem keine Veränderung ist noch Wechsel von Licht und Finsternis. Er hat uns geboren nach seinem Willen durch das Wort der Wahrheit, damit wir die Erstlinge seiner Geschöpfe seien.“
Der Apostel begann seine Predigt zunächst mit einem kürzlich durch den Bezirksapostel verwendeten, Bibelwort aus Psalm 34,9: „Schmecket und sehet, wie freundlich der HERR ist. Wohl dem, der auf ihn trauet!“ Auch wenn wir Gottes Handeln nicht immer verstünden, so könnten wir aber stets seine Zuwendung fühlen, insbesondere im Hause Gottes. Als Bild zur Verdeutlichung wählte der Apostel die bevorstehende Wiedereröffnung der Restaurants, deren Speisekarten man während der Pandemie zwar hatte lesen können, aber die Wohltat und den Genuss eines echten Restaurantbesuchs habe das nicht ersetzen können. So forderte der Apostel die Gemeinde auf, nicht beim intellektuellen Zuhören in den Gottesdiensten zu bleiben, sondern danach zu streben, dass der Heilige Geist die Seele ansprechen könne.
Bezug nehmend auf das Bibelwort des Gottesdienstes betonte der Apostel die Vollkommenheit Gottes, für die es in der Bibel zahlreiche Beispiele gebe, angefangen von der Vollkommenheit des Paradieses über Jesu Opfer für die ganze Menschheit bis hin zum Evangelium und der Gründung seiner Kirche. Jeder könne so sein Seelenheil schaffen und sich auf die Wiederkunft Jesu vorbereiten. Gott gebe dazu seine vollkommenen Gaben zur Stärkung des Glaubens und der Treue.
Zwar sei Gott in seiner Allmacht nicht immer für den Menschen verständlich, der das Gesamtbild ja nur bruchstückhaft erkennen könne. Dies sei vergleichbar mit der Erzählung von den Blinden, die einen Elefanten ertasteten und unterschiedliche Eindrücke erhielten, je nach dem, ob sie dessen Bein oder beispielsweise Stoßzahn gefühlt hatten. Jeder Eindruck spiegle ein Stück Wahrheit wider, jedoch nicht das große Ganze.
Gott verändere sich nicht, er sei treu und liebe uns, auch wenn wir es nicht mehr täten, er zwinge uns nicht. Gott übe seine Allmacht mit vollkommener Liebe aus. Daher sei es deplatziert, ihm Vorwürfe machen zu wollen.
Ein weiterer wichtiger Aspekt der Vollkommenheit Gottes sei seine vollkommene Gnade, die er seinen Kindern bei der Wiederkunft Jesu zuteil werden lasse.
In seinem Predigtbeitrag ermunterte Bischof Strobel zur Achtsamkeit gegenüber Gottes Gaben. Wie ein Kenner eine gute Flasche Wein recht zu genießen wisse, mögen die Gläubigen immer mehr den Blick darauf legen, Gottes Gaben zu kennen.
In einem weiteren Predigtbeitrag beleuchtete Bezirksältester Gehring vorbereitend die Vollkommenheit der Sakramente der Heiligen Versiegelung und des Heiligen Abendmahls.
Im weiteren Verlauf des Gottesdienstes wandte sich der Apostel dem kleinen Lou und seinen Eltern zu und spendete ihm das Sakrament der Heiligen Versiegelung.
Anschließend bat der Apostel Evangelist Gehlen an den Altar, der 37 Jahre als Amtsträger in verschiedenen Gemeinden tätig gewesen war und zuletzt die Gemeinde Lamadelaine-Differdange als Vorsteher leitete. Zur Ruhesetzung dankte er ihm herzlich für sein Engagement mit den Worten aus dem Kirchenlied „Nimmer vergeht, was du liebend getan“ (Deutsches Gemeindegesangbuch 437).
Seinem Nachfolger als Gemeindevorsteher, Priester Salis, legte der Apostel ans Herz, auf die vollkommenen Gaben Gottes zu trauen und die Gemeinde stets als Eigentum Jesu zu betrachten. Wichtiger als eine gute Organisation sei die gute Vorbereitung auf die Wiederkunft Jesu.