Am 9. Juni 2021 hielt Apostel Leibfried einen Gottesdienst in Luxembourg-Ville, der bezirkstintern übertragen wurde. Besonderes Gepräge erhielt der Abend durch die Ruhesetzung der beiden Priester Himmel und Kieffer, die beide in verschiedenen Gemeinden und zuletzt in der Gemeinde Luxembourg-Ville tätig waren.
Der Predigt lag das Bibelwort 3. Mose 6,6 zugrunde, das der Stammapostel kurz zuvor in Metz (Frankreich) verwendet hatte:
„Ständig soll das Feuer auf dem Altar brennen und nie verlöschen.“
Die Pandemie habe gezeigt, dass ein Gottesdienstbesuch nicht selbstverständlich sei, begann der Apostel seine Predigt. Wir hätten gelernt, mehr für die Möglichkeit der Gottesdienstbesuche zu beten. Das Bibelwort beziehe sich zwar nicht auf eine Pandemie, spreche aber zur Sache: Das Feuer Gottes sei nicht erloschen.
Der Apostel nahm unter anderem Bezug auf die Ausführungen des Stammapostels zu der Bedeutung des Feuers im Heiligen Geist und seiner Wirksamkeit in der heutigen Zeit. Feuer habe die Eigenschaft zu erleuchten, erwärmen, reinigen und zu versammeln. Dies sei im übertragenen Sinn in der Wirksamkeit des Heiligen Geistes in seiner Kirche spürbar. Er ermögliche das Unterscheidungsvermögen zwischen Gut und Böse, mache die wärmende Liebe Gottes und seinen Beistand spürbar, gebe das reinigende Erleben der Sündenvergebung und führe zusammen, hin zu Gott, in dem zuversichtlichen Erwarten der Wiederkunft Jesu.
Ein „fremdes“ Opfer solle an dem Altar nicht dargebracht werden, das sei Gott nicht angenehm. Dazu gehöre beispielsweise ein kirchliches Engagement aus Eigennutz oder Selbstdarstellung oder berechnende Nächstenliebe, bei der man nur helfe, weil man selbst den Nächsten brauche.
Wenn jemand für etwas brenne, mache sich das bemerkbar. Seine Ausstrahlung zeige das und könne andere anstecken. Auf diese Weise könne sich eine Gemeinschaft entfalten.
In seinem letzten Predigtbeitrag vor seiner Ruhesetzung ermahnte Priester Himmel die Gemeinde, das Feuer nicht als Strohfeuer brennen zu lassen. Die Amtsträger erhielten das Feuer am Altar aufrecht und die Gemeinde solle es im Herzen versorgen. Jung und Alt könne gleichermaßen brennen.
Auch Priester Kieffer wurde zu einem letzten Predigtbeitrag gebeten und gab Einblick in die Gefühlswelt eines Amtsträgers. Der Platz am Altar sei immer besonders und es werde einem immer warm, wenn man dorthin zum Predigen gerufen werde. Predigen könne man keinesfalls in einer Gefühlslage, die man heute umgangssprachlich als „cool“ bezeichnen würde. Zudem sei es wichtig, eine feste Verbindung zu halten.
In seinem abschließenden Predigtbeitrag unterstrich Bischof Strobel die Wichtigkeit der „festen Verbindung“ anhand eines Beispiels aus einem kürzlich gehaltenen Gottesdienst des Bezirksapostels.
Zur Ruhesetzung dankte der Apostel den beiden Priestern und ihren Familien für ihr jahrelanges Engagement. Zur besonderen Freude kam ein eigens arrangiertes Werk zum Vortrag, das aus den Lieblingsliedern der zwei angehenden Ruheständler bestand. („Eine Botschaft voll Erbarmen“ und „Ich danke dir Gott“).